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E M M A N U E L   B O R N S T E I N    &   V L A D I M I R   P O T A P O V   

Yes, Chaos

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25. Juni – 27. August 2022

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Öffnungszeiten

Di–Fr, 12 Uhr–18 Uhr

Sa, 11 Uhr–15 Uhr

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Es ist uns ein grosses Anliegen, auf die Ausstellung „Yes, Chaos“ des deutsch-französischen Malers Emmanuel Bornstein und des russischen Künstlers Vladimir Potapov in unserer Berliner Galerie hinzuweisen. Gezeigt werden neue Werke, die sich mit Russlands Überfall auf die Ukraine auseinandersetzen und gegen diesen völkerrechtswidrigen, grausamen Krieg wenden. Sie entstanden allesamt seit dem 24. Februar 2022 im ständigen, engen Austausch der befreundeten Künstler.

 

Emmanuel Bornstein wurde 1986 in Toulouse geboren und lebt seit 2009 in Berlin. Vladimir Potapov ist 42 Jahre alt, stammt aus Wolgograd und lebt in Moskau. Die beiden lernten sich 2019 auf der Curitiba Biennale in Brasilien kennen, bei der sie mit großformatigen, figurativen Malereien vertreten waren.

 

Während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 starteten Bornstein und Potapov ein virtuelles Kunstprojekt: Eingeschlossen in ihren Ateliers in Berlin und Moskau tauschten Sie täglich via Instagram kleine Malereien und Notizen aus, in denen sie ihre Erfahrungen mit der Pandemie festhielten. Es entstand eine Serie, die unter dem Titel „Chronicles of Isolation“ tausendfach geklickt und Ende 2021 im russischen Perm Museum ausgestellt wurde. Im Juli 2022 ist eine Auswahl der Arbeiten in der Kunsthalle Dessau zu sehen.

 

Bereits vor einem Jahr wurde für Ende Juni 2022 eine gemeinsame Ausstellung von Emmanuel Bornstein und Vladimir Potapov in der Galerie Crone Berlin geplant, in der sie das zweite Jahr der Pandemie reflektieren und die Isolation-Chronicles fortsetzen wollten.

 

Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bekam das Projekt eine neue, unerwartete Wendung. Unter dem Eindruck des brutalen, menschenverachtenden Feldzugs begannen Bornstein und Potapov via WhatsApp und Telegram einen künstlerischen Dialog, in dem sie ihre persönliche Betroffenheit, emotionale Involviertheit und ohnmächtige Wut über den Krieg zum Ausdruck brachten, nicht durch Worte, sondern durch das Mittel, das sie am besten beherrschten: die Malerei.

 

Potapov, in Moskau mit der Zensur und Unterdrückung jeglicher Form des Protests konfrontiert, aber gleichzeitig ein entschiedener Gegner der russischen Invasion und Lügenpropaganda, portraitierte russische Aktivisten, die sich – wie er – trotz aller Repressionen offen gegen den Krieg stellten. Bornstein, in Berlin die Fernseh- und Social-Media-Bilder aus den ukrainischen Kriegsgebieten und das zögerliche Verhalten der deutschen Regierung vor Augen, reagierte mit Darstellungen des russischen Schriftstellers und Pazifisten Vsevolod Garshin, der bereits im zaristischen Russland unter Lebensgefahr gegen den imperialistischen Militarismus kämpfte und als Begründer der Anti-Kriegsliteratur gilt. 

 

Als Potapov später kleinere Malereien schickte, auf denen er zerstörte ukrainische Wohnhäuser mit lieblichen russischen Kitsch-Motiven überzog, um Putins nationalistische Lügennarrative, Geschichtsklitterungen und Kriegsrechtfertigungen zu veranschaulichen, antwortete Bornstein mit einer Abwandlung von Goyas „The Desaster of War“, in denen Menschen, Häuser und Landschaften, ukrainische Symbole und westliche Artefakte wie in einer Zentrifuge durch die Luft gewirbelt werden: Yes, Chaos!

 

Insgesamt 22 Bilder werden ab 24. Juni 2022 bei Crone Berlin gezeigt, die Bornstein und Potapov in den letzten drei Monaten geschaffen haben, um damit den Protest und die Auflehnung gegen den Krieg zu unterstützen. Sie reflektieren die Gräueltaten und den Neo-Imperialismus des russischen Unrechtsregimes von Vladimir Putin, erschöpfen sich aber nicht darin. Indem sie auf historische Bezüge verweisen, setzen sie vielmehr ein Zeichen gegen jegliche Form von Gewalt und Krieg, in denen Imperialismus stets mündet.

 

Mit einigem Aufwand und unter Umgehung der Zensur ist es gelungen, Potapovs Werke von Moskau nach Berlin zu bringen. Um nicht nur ein künstlerisches Statement zu formulieren, sondern auch konkret zu helfen, werden die Erlöse aus der Ausstellung (abzüglich der entstandenen Kosten) zur Unterstützung von ukrainischen Kriegsopfern und Kriegsflüchtlingen gespendet.

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